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Atypische Netznutzung
Netzentgeltoptimierung bei atypischer Netznutzung
Ziel der atypischen Netznutzung ist es, durch einen besonders flexiblen und netzdienlichen Verbrauch eine Entlastung des Netzes innerhalb der sogenannten Hochlastzeitfenster zu erreichen und dafür im Gegenzug geringere Netzentgelte zahlen zu müssen. Der Einsatz eines Batteriespeichers kann Ihnen dabei helfen, die Voraussetzungen hierfür zu erfüllen.
Was ist atypische Netznutzung?
Im Rahmen der Regelung zur atypischen Netznutzung belohnt der Netzbetreiber seine Anschlusskunden für ein netzdienliches Produktionsverhalten und die Vermeidung von Lastspitzen innerhalb der Hochlastzeitfenster. Diese Hochlastzeitfenster werden von jedem in Deutschland tätigen Netzinfrastrukturbetreiber (Versorgungsnetzbetreiber) jedes Jahr neu definiert und festgelegt. Halten Unternehmen ihre eigenen Höchstlasten aus diesen Zeitfenstern heraus, werden sie für dieses netzdienliche Verhalten mit „individuellen Netzentgelten“ belohnt.
Um die atypische Netznutzung in Anspruch nehmen zu können, müssen zwei notwendige Bedingungen eingehalten werden. Zum einen muss die Lastspitze des Unternehmens innerhalb aller Hochlastzeitfenster um mindestens 100 kW im Vergleich zur Maximallast außerhalb aller Hochlastzeitfenster reduziert werden. Zum anderen muss die erreichte Lastreduktion in allen Hochlastzeitfenstern die Erheblichkeitsschwelle im Vergleich zur Höchstlast außerhalb dieser Hochlastzeitfenster überschreiten. Die Erheblichkeitsschwelle wird jeweils durch die Netzanschlussebene des Unternehmens definiert und unterliegt folgender Staffelung:
Netz-/Umspannebene | HöS | HöS/HS | HS | HS/MS | MS | MS/NS | NS |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Erheblichkeitsschwelle | 5 % | 10 % | 10 % | 20 % | 20 % | 30 % | 30 % |
Bei Einhaltung der notwendigen Bedingungen wird vom Netzbetreiber lediglich die maximale in den Hochlastzeitfenster aufgetretene Lastspitze zur Abrechnung gebracht.
Batteriespeicher erhöhen Ihre Flexibilität
Der Einsatz des Batteriespeichers erhöht Ihre Produktionsflexibilität maßgeblich und nachhaltig. Die Intelligenz unserer Speichersysteme macht den Unterschied. Unternehmen vermeiden manuelle Anpassungen ihres Produktionsverhaltens durch Schichtplanänderungen oder vermeiden bzw. vermindern automatisierte Lastabschaltungen durch Lastmanagementsysteme. Neben der erzielten Netzentgeltreduktion schaffen wir Mehrwerte im Bereich der Produktionsflexibilisierung und maximieren Ihren Output durch die Vermeidung von Eingriffen in Ihren Wertschöpfungsprozess. Der Netzbetreiber profitiert als Betreiber kritischer Infrastruktur von der Vermeidung unvorhersehbarer Lastspitzen der Unternehmen und kann die Stabilität der Versorgungsnetze garantieren.
Der Mehrwert eines Batteriespeichers liegt also nicht nur auf der wirtschaftlichen Seite durch die Reduktion der zu zahlenden Netzentgelte, sondern ebenfalls in der Flexibilisierung Ihrer Produktion und in der Stabilisierung der gesamten Netzinfrastruktur – alle Parteien gewinnen.


Hochlastzeitfenster
Der Speicher glättet innerhalb der Hochlastzeitfenster Ihre Lastspitzen. Außerhalb der Hochlastzeitfenster erbringen wir mit einer intelligenten Sekundärvermarktung Netzdienstleistungen und optimieren den wirtschaftlichen Betrieb Ihres Batteriespeichers. Eine dynamische Entlade- und Ladestrategie garantiert einen wirtschaftlichen und wirkungsoptimalen Betrieb Ihres Batteriespeichers.
Funktionsweise
Ein Batteriespeicher wird zur Lastspitzenkappung innerhalb eines vorab definierten sog. „Hochlastzeitfensters“ eingesetzt.
Eine neue realisierte Lastspitze innerhalb des Hochlastzeitfensters ist die Berechnungsgrundlage für die Leistungspreiskomponente Ihres Netzentgeltes.
Voraussetzungen
- Lastspitze muss innerhalb aller Hochlastzeitfenster mindestens 100kW niedriger sein als die Lastspitze außerhalb.
- Erreichte Lastreduktion muss in allen Hochlastzeitfenstern die entsprechende Erheblichkeitsschwelle erreichen, siehe Tabelle oben.
Vorteil
- Kostenreduktion & hohes Einsparpotenzial (jährlich höher durch steigende Netzentgelte)
- Produktionsflexibilisierung
- Minimierung bzw. Vermeidung von Produktionseingriffen
- Netzdienliches Verhalten
- Förderung der Netzstabilität
- Batteriespeicher kann in bestehendes Lastmanagement eingebunden werden